Dein Buch übersetzen – Kosten, Nutzen und das „Muttersprachler-Gesetz“

Du willst dein Buch auch international vermarkten und so neue Leserkreise und Länder erschließen? Du willst die Möglichkeit nutzen, dich auch über die Landesgrenzen hinaus als Experte zu positionieren und Vertrauen aufzubauen? Und so neue Aufträge an Land ziehen? Dann braucht es eine professionelle, handwerklich saubere Übersetzung. Eine solche birgt Chancen und Risiken und stellt eine nicht zu unterschätzende Investition dar. Wir geben dir in diesem Blogbeitrag Tipps zu Kosten und Nutzen und sagen dir, worauf es bei der Auswahl eines geeigneten Übersetzungs-Dienstleisters ankommt.

Stell dir einmal vor, dein Buch ist hier zu Lande erschienen – und es verkauft sich erfolgreich. Die Verkaufszahlen sind so gut, das Feedback der Leser ist so positiv, dass du mit dem Gedanken spielst, dein Buch auch international zu publizieren. Vielleicht, weil du mit deinem Unternehmen ohnehin auch in anderen Märkten präsent bist – oder weil du das in Zukunft gerne sein möchtest. Und weil du im Ausland auch neue Aufträge generieren willst. Dein Buch auch dort zu veröffentlichen, erscheint also absolut sinnvoll. Oder du siehst im Ausland einfach Informations- oder Aufklärungsbedarf rund um das Thema, das du in deinem Werk behandelst. Vielleicht hast du aber auch einfach nur eine Affinität für sagen wir den frankophonen Sprachraum und fändest es allein deswegen schon schön, wenn dein Buch dort erschiene. Möglicherweise hast du aber auch von Vornherein geplant, deine Publikation nicht nur national aufzulegen. Alles Dinge, die in deinem Marketingplan zum Buch bereits vor der Veröffentlichung gut überdacht sein sollten.

So oder so stellen sich vor einer internationalen Verbreitung folgende Fragen: Wie gehe ich das Ganze an? Wo kann ich mein Buch übersetzen lassen? Worauf muss ich dabei achten? Welche Besonderheiten gibt es? Und was kostet mich die Buchübersetzung?

Woran du ein gutes Übersetzungsbüro erkennen kannst

Die Translation von Büchern gehört zum Leistungsportfolio klassischer oder spezialisierter Übersetzungsbüros. An diese können sich Autoren, wenn sie Selfpublisher sind, natürlich direkt wenden. Wenn sie mit einem Verlag zusammenarbeiten, gehen sie in der Regel über diesen als Mittler. Sie haben oftmals Übersetzungs-Dienstleiser an der Hand, mit denen sie seit Jahren zusammenarbeiten. Autoren, die sich selbst auf die Suche nach einem Anbieter machen, finden diese bei einer Online-Recherche im Internet zuhauf. Die Auswahl fällt nicht eben leicht. Um einen professionellen und seriösen Übersetzungs-Dienstleister auszumachen, sollte man auf Referenzen achten, die einen Bezug zum eigenen Buch haben. Ebenso auf die Qualität der Übersetzer und auf die Preistransparenz. Auch bestimmte ISO-Zertifizierungen oder die Zugehörigkeit zu Branchenverbänden, wie etwa dem Deutschen Verband der freien Übersetzer und Dolmetscher e.V. (DVÜD) oder dem Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ), können als Zeichen für Qualität betrachtet werden.

Ersterer hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, mehr Transparenz zu schaffen – für Auftraggeber wie für Auftragnehmer. Die ist laut DVÜD wichtig, um Zusammenhänge zu verstehen, etwa: Wie entsteht eine Übersetzung? Was können Auftraggeber tun, um übersetzungsgerechte Texte zu liefern? Welche Mitwirkungspflichten hat ein Auftraggeber, wenn es nach den Wünschen des Auftragnehmers geht? Was passiert mit gefertigten Übersetzungen? Auch das sind Fragen, mit denen sich ein Buchautor befassen sollte.

Eine professionelle Übersetzungsarbeit für dein Buch ist keine kleine Investition

Bei der Online-Suche nach einem passenden Übersetzungs-Dienstleister trifft man schnell auf Anbieter, die auf ihrer Website mit niedrigen Euro-Cent-Beträgen pro Wort locken. Das sieht auf den ersten Blick nach einer günstigen Gelegenheit aus. Man sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass ein Buch aus hunderttausenden Wörtern besteht. So werden aus niedrigen Cent-Beträgen schnell hohe Euro-Summen.

Einer dieser Übersetzungsanbieter im Internet hat auf seiner Website direkt einen Preisrechner hinterlegt. Darin gibt der Interessent einfach die Ausgangs- und die Zielsprache des zu übersetzenden Manuskripts ein, dazu noch das Themengebiet – hier können die Kosten durchaus variieren – und die grobe Anzahl der zu übersetzenden Wörter. Daraufhin spuckt der Preisrechner in Sekundenschnelle die Gesamtkosten aus. Da macht der Autor dann große Augen. Dieser Blogbeitrag hier zum Beispiel zählt rund 2.000 Wörter. Bei einem Basispreis von 0,15 Euro pro Wort stehen unter dem Strich also 300 Euro zu Buche. Für einen Blogbeitrag, wie gesagt. Bei einem Buch fällt der kalkulierte Betrag in jedem Falle vierstellig, bei umfangreicheren Werken sogar fünfstellig aus.

Eine Buchübersetzung stellt also eine nicht unerhebliche Investition dar und sollte daher auch wohlüberlegt sein. Denn sie muss sich letztlich rechnen, sprich, du solltest realistisch gegenrechnen, wie viele Exemplare deines übersetzten Buchs du verkaufen müsstest, damit sich die Kosten für die Übersetzung amortisieren. Und bedenke außerdem: Die übersetzte Fassung muss auch lektoriert werden, was weitere Zusatzkosten bedeutet.

Übersetzungskosten und Verkaufszahlen gegenrechnen – so lohnt sich die Übersetzung deines Buches

Als Autor und Herausgeber solltest du dir die Frage stellen: Ist eine fremdsprachige Fassung meines Buchs bloß Wunsch oder fester Wille – also nice to have oder Must-have? Ist es ein Investment, das ich mir gönne oder eines, das sich rentieren soll? Letzteres setzt wie gesagt hohe Absatzzahlen voraus – und das in einem Markt, der nicht der heimische ist, den man wahrscheinlich nicht kennt und nicht einzuschätzen vermag. Und in dem die Vermarktung aus der Ferne eben nicht so einfach und direkt erfolgen kann wie im Heimatmarkt.

In den USA beispielsweise wird an Selfpublisher ein deutlich höherer Anspruch gestellt als in Deutschland. So kann ein Buch, das von seinen Lesern hier zu Lande gut bewertet wird, bei amerikanischen Lesern gnadenlos durchfallen. Wenn es in Übersee überhaupt wahrgenommen wird – denn ohne Social-Media-Vermarktung und vielleicht sogar eine kleine Fanbase wird es für einen deutschen Autoren in den Vereinigten Staaten schwer, Fuß zu fassen. Im Übrigen ist es bei einer Buchversion für einen internationalen Quellmarkt auch nicht mit der reinen Übersetzung des Inhalts getan; es braucht auch ein neues Cover – was neben Übersetzungs- und Lektorats-Kosten auch solche für ein weiteres Layout bedeutet.

Es gibt zwei Arten der Buchübersetzung

Die Kosten für eine Buchübersetzung generell lassen sich nicht pauschal beziffern; sie sind abhängig von Art, Thema und Umfang des Werkes. Im Kern geht es zwar bei jedem Buch darum, den Inhalt präzise wiederzugeben. Dennoch gibt es unterschiedliche Arten von Büchern, und somit haben auch Buchübersetzungen ihre Eigenarten: Literarische oder belletristische Werke etwa müssen anders übersetzt werden als Fach- oder Sachbücher.

So geht es bei literarischen Büchern neben der genauen, sinngemäßen Übersetzung von einer Sprache in eine andere auch darum, die Gefühle und Stimmungen des Originals zu transportieren. Dazu bedarf es einer treffenden Wortwahl und einer flüssigen Sprache. Ein häufiges Indiz für eine unbefriedigende Übersetzung in Büchern sind Redewendungen: Werden diese wortwörtlich übersetzt, erkennt der Leser sofort, dass er eine schlechte Buchübersetzung vor sich hat. Statt 1:1 zu übersetzen, hätte der Dolmetscher besser ein sinngemäßes Sprichwort aus der Zielsprache verwenden sollen.

Anders verhält es sich beim Übersetzen von Fach- oder Sachliteratur, die zuallererst Informationen und Fakten zu einem konkreten Wissensgebiet liefert: Hier hat eine wortgenaue Wiedergabe oberste Priorität – weil Fachbücher von bestehenden oder angehenden Experten gelesen werden und daher besonders auf die Wahrung der Fachterminologie geachtet werden muss. Einen Fachbegriff mit anderen Worten zu be- oder umschreiben ist hier wenig sinnvoll. Dies gilt übrigens auch für Handbücher.

Die goldene Muttersprachler-Regel

Translationen von Fachbüchern müssen nicht nur begrifflich korrekt, sondern auch juristisch fehlerfrei sein. Um dies sicherzustellen, bieten Übersetzungs-Dienstleister neben dem klassischen Lektorat optional auch eine entsprechende Prüfung durch einen Experten an. Wer damit ganz auf Nummer Sicher gehen will, muss also weitere Kosten einkalkulieren.

Für die Übersetzung des Urtextes setzen Übersetzungsbüros übrigens ausschließlich Muttersprachler ein. Denn als Branchengesetz gilt, dass ein Übersetzer niemals in eine Fremdsprache übersetzen darf! Sondern er übersetzt immer nur von der Fremdsprache in seine Muttersprache! Du solltest also nie auf die Idee kommen, einen Deutschen mit der Übersetzung deines Buchs ins Englische, Französische, Russische oder in sonst irgendeine Fremdsprache zu beauftragen – auch dann nicht, wenn er diese deiner Einschätzung nach noch so gut beherrschen mag.

Im Idealfall findet man sogar einen muttersprachlichen Übersetzer, der auch noch auf die Fachrichtung des Autors und Buchs spezialisiert ist: Wird zum Beispiel ein Buch ins Englische übersetzt, das sich an Studenten der Gesellschaftswissenschaften richtet, dann übernimmt die Übersetzung ein englischer Übersetzer mit sozialwissenschaftlichem Background. Er ist fit in Sprache und Fachterminologie. Seine Arbeit liest anschließend ein unabhängiger Lektor Korrektur – dieser konzentriert sich dann allein auf Rechtschreibung, Grammatik, Ausdruck und Form.

Professionelle, seröse Übersetzungs-Dienstleister bieten ihren Kunden auf Wunsch eine Probeübersetzung an – damit sie sich von der zu erwartenden Qualität der Translation überzeugen können. Die Probeübersetzung ist entweder kostenlos oder kann im Falle einer Beauftragung mit der Buchübersetzung auf die Gesamtkosten angerechnet werden.

Du glaubst, dein Schul-Englisch genügt? Forget it!

Wie schon erwähnt: Dein Buch fachgerecht und stilistisch sauber in eine Fremdsprache übersetzen zu lassen, setzt eine nicht eben geringe Investition voraus. Angesichts derer könntest du jetzt natürlich auf die Idee kommen, diese Kosten einzusparen, indem du dein Buch einfach selbst übersetzt. Vergiss das schnell wieder! Denn du würdest am falschen Ende sparen!

Buchautoren tun gut daran, sich nicht mit ihrem Schul-Englisch selbst an der Übersetzung zu versuchen. Dieses Vorhaben ist von Vornherein zum Scheitern verurteilt. Zum einen, weil es enorm zeitaufwändig wäre. Unter Umständen würde die Übersetzung sogar so lange dauern, dass dein Buch unterdessen an Aktualität verliert. War es das dann wert?

Zum anderen würde eine eigene Translation mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht von der gleichen hohen Qualität sein wie die eines Übersetzungsexperten. Und Abstriche bei der (Lese-)Qualität verzeiht der Leser nicht! Niemals! Er legt dein Buch dann nicht nur enttäuscht beiseite, sondern stellt auch gleich eine negative Bewertung deines Buchs – und damit von dir als Autor – ins Netz! Und Rezensionen im Word Wide Web verschwinden nicht. Dies würde nicht nur den Erfolg deines Buches, sondern den deiner Autorenkarriere gefährden.

Um beides nicht aufs Spiel zu setzen, solltest du die Übersetzung deines Buchs in die Hände eines Muttersprachlers legen, der Referenzen in der Übersetzung von Fachliteratur – und idealerweise darüber hinaus auch noch Expertise auf dem Themengebiet deines Buchs – vorweisen kann. Nur so hast du die Chance, mit deinem Buch auch über die Landesgrenzen hinaus erfolgreich zu sein.

Wie dir deine Buchübersetzung Aufträge im Ausland einbringt

Wenn dir dies gelingt, kann das der Grundstein für ein neues Geschäft sein. Denn eine vielbeachtete Buchveröffentlichung vermag dir und deiner Publikation – besonders, wenn es sich dabei um ein Fachbuch zu einem bestimmten Thema handelt – nicht nur kurzfristige Aufmerksamkeit und vielleicht sogar langfristiges Renommee zu bescheren, sondern im Idealfall auch Aufträge aus dem Ausland einzubringen. Sie kann der Türöffner in neue Märkte sein.

Wie eingangs erwähnt, ist dies von Vornherein eine Intention vieler Autoren, die ihr Werk übersetzen und auch international publizieren lassen. Sie versprechen sich davon eine wirkungsvolle Werbung – die nebenbei bemerkt preiswerter und um einiges authentischer ist als andere Werbeformen. Für die anderen ist es ein netter Nebeneffekt. Die Chance, durch eine fremdsprachige Fassung neue Aufträge, Projekte oder Geschäftskontakte zu gewinnen, relativiert schnell die für eine Übersetzung und Designanpassung kalkulierten Kosten. Diese können sich allein schon durch ein einziges gutes Geschäft, das durch dein Buch angebahnt und realisiert wird, amortisieren. Und der erste Auslandsauftrag wird auch sicherlich nicht der letzte sein.

Insbesondere, wenn du ein Experte auf einem Fachgebiet bist, das generell oder im Ausland ein Nischen- oder Zukunftsthema ist, stehen die Chancen gut, dass deinem Buch eine hohe Aufmerksamkeit zuteilwird. Dass es das Interesse der Branche und von Fachmagazinen weckt und durch deren Rezensionen und Buchbesprechungen so richtig bekannt wird. Ein Autor, der vor wenigen Jahren ein touristisches Fachbuch geschrieben und herausgegeben hat, sagte mit etwas zeitlichem Abstand betrachtet: Mit dem Schreiben eines Buches verdiene man kein Geld – sehr wohl aber mit den Aufträgen, die danach daraus entstehen! Und das gilt national wie international. Beschränke dich also nicht auf einen einzigen Buchmarkt! Denn dein potenzieller Leserkreis ist viel weiter gefasst.

Dein Buch übersetzen – Kosten, Nutzen und das „Muttersprachler-Gesetz“

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